Das Weihnachtsopen bei ChessBase

  • Martin Krämer gewinnt in Erfurt

    12.01.2010 - Zum Jahreswechsel wurden eine Reihe von Turnieren veranstaltet. Das "höchste" war sicher das Radisson Blu- Weihnachtsfestival mit einem Turniersaal im 17.Stock. Bei großartiger Aussicht über den Dächern von Erfurt kämpften insgesamt 225 Spieler aus näherer oder fernerer Umgebung um den Sieg in vier verschiedenen Spielklassen. Das Meisterturnier sah einige Großmeister am Start, von denen Lokalmatador Thomas Luther nach Elopunkten gemessen der Favorit war. Einen Start-Ziel-Sieg legte dann jedoch Martin Krämer hin. Am Ende holte der IM sich mit 7,5 aus 8 überlegen den ersten Preis und distanzierte das übrige Feld um einen ganzen Punkt. Gerd Densing berichtet.

    19. Radisson Blu Weihnachts-Festival

    Von Gerd Densing IM Martin Krämer aus Erfurt mit 7,5 aus 8 überlegener Sieger im Meisterturnier

    Zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Silvester fand in Erfurt das traditionelle Schach-Festival im Radisson-SAS-Hotel statt. Wie bereits in den Vorjahren bot das Radisson-Hotel – eines der höchsten Gebäude der Stadt Erfurt – ideale Spielbedingungen in den großzügigen Räumlichkeiten der 1. und 17. Etage sowie eine hervorragende Unterkunft für viele der angereisten Schachspieler.

    Tolle Zimmer, kulinarische Genüsse in der Sportsbar sowie das große Frühstücksbuffet rundeten den positiven Gesamteindruck ab. Auch ein Schachstand (Schachversand Ullrich) mit großer Auswahl an Büchern, Spielmaterial und DVD’s war an zwei Turniertagen im ersten Geschoss vorhanden.

    Mit 225 Teilnehmern in Meisterturnier, Hauptturnier, Amateurturnier und Seniorenturnier wurde ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. Insbesondere im Meisterturnier war das Schachfestival stärker besetzt als in den Vorjahren.

    Turnierorganisator FM Jürgen Lenz konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht in Erfurt sein. Die Turnierleitung, -organisation und Durchführung erfolgte durch Helfer des örtlichen Schachvereins um Peter Zschorsch. Im Meisterturnier waren unter den 79 Teilnehmern 9 Titelträger vertreten, darunter GM Thomas Luther und GM Raj Tischbierek sowie die starken IM Martin Krämer und IM Karsten Volke sowie die erfahrenen Senioren und regelmäßigen „Erfurt-Teilnehmer“ IM Josef Pribyl und IM Leonid Sobolevsky.

    Geprägt wurde das Turniergeschehen im Meisterturnier allerdings von den vielen starken ambitionierten Amateurspielern und vor allem durch eine Hand voll hungriger Nachwuchsspieler. Stellvertretend hierfür genannt, glänzten die Gebrüder Niclas und Patrick Grandadam aus der Schweiz durch sehr gute Ergebnisse. So konnte der erst 14-jährige Patrick gegen IM Sobolevsky nach einer spannenden Partie und hartem Kampf ein Remis erreichen.

    GM Tischbierek gab im Turnierverlauf früh Punkte ab und konnte sich erst gegen Ende des Turniers in die Spitzengruppe spielen. Der topgesetzte und haushohe Favorit GM Thomas Luther begann erwartungsgemäß mit voller Punktausbeute. In Runde 4 gab er ein Remis ab.

    Die Vorentscheidung über den Turniersieg fiel bereits in der 5. Runde als am Spitzenbrett Thomas Luther mit Weiß nach einer lange Zeit völlig offenen Partie in einer hoch spannenden Zeitnotphase vor dem 40. Zug durch einen Konter von IM Martin Krämer Probleme bekam und kurz darauf die Partie aufgab. Nach zwei weiteren Remispartien in den nächsten Runden verabschiedete sich Thomas Luther aus dem Titelrennen und aus dem Turnier. Nach einem Nichtantritt in der letzten Runde landete er enttäuschend im Mittelfeld.

    Der für die Sportfreunde Berlin in der Bundesliga mit großem Erfolg spielende IM Martin Krämer aus Erfurt spielte weiterhin „in einer eigenen Liga“. Mit 7,5 aus 8 Runden gelang ihm ein überragender Turniersieg im Meisterturnier. Herzlichen Glückwunsch zu dieser hervorragenden Leistung in diesem starken Teilnehmerfeld.

    Obwohl zwischen den Runden bzw. abends nur wenig Zeit blieb, bestand dennoch die Möglichkeit die schöne Altstadt von Erfurt zu erkunden. Bei herrlichem Winterwetter und guter Weitsicht aus dem 17. Stock konnte man aber auch tagsüber die Blicke vom Schachbrett schweifen lassen und ein paar schöne Urlaubstage genießen.

    Fazit: Es war mal wieder ein sehr schönes Schachfestival in Erfurt mit vielen spannenden und interessanten Partien.

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